Fotoseite
Wolfgang WOESS
- Einleitung (introduction)
- Mani, April 1981
- Von der Shopping City Süd bis zum Matzleinsdorferplatz,
Frühjahr 1982
- Dschungeldorf, 1982
- Türkenschanzpark, 1983/84
- Obersteirische Landschaften, 1982-84
- My American Mirror, 1984/85
- Paris Doubles, part C, 2014
- Doubles aus den Städten, 2021-
Einleitung
Ab 1979 wurde ich in der "Autorenfotografie" aktiv. Dies verdankte ich der Freundschaft
mit dem Salzburger Fotografen Kurt Kaindl, dessen Dunkelkammer ich für einige Jahre
benützen durfte. Durch ihn wurde ich auch in die Gründung der Salzburger Galerie
Fotohof involviert, damals die österreichweit zweite Plattform der Autorenfotografie
nach den wegweisenden Grazer Aktivitäten der Camera Austria. Bis 1984 erarbeitete ich
mehrere schwarz-weiß-Fotoserien, danach wechselte ich überwiegen zu Farbe
(Letzteres ohne selbst auszuarbeiten). In den 1980er Jahren hatte ich eine Reihe von Ausstellungen
an verschiedenen Orten. Nach einigen Enttäuschungen aus der Fotoszene, und seit
meinem beruflichen Wechsel an die Universität Mailand (1988) bin ich - mit wechselndem
Engagement - nur mehr privat aktiv, auch nach meiner Rückkehr (1999) nach Österreich.
Auf dieser Seite und ihren Subseiten stelle ich sukzessve meine Fotoserien ins Netz.
Diese Seite ist in Arbeit!
Mani, April 1981
Diese Serie entstand im Verlauf einer Reise im April 1981 -
mit öffentlichem Verkehr und vor allem zu Fuß - in die Mani,
den mittleren "Finger" der griechischen Peloponnes-Halbinsel. Die Mani war damals
ein noch immer rauhes und karges Gebiet, dessen frühere Wildheit noch
spürbar war: ein faszinierende Mischung mit Wehrturm-Dörfern,
kahlen Bergrücken und byzantinischen Kapellen.
Meine Beziehung zu Landschaft, nach wie vor dominant
und weit über fotografische Aktivitäten hinausgehend, trägt
diese Serie. Das Fotobuch "Kreta" von Rudolf René Gebhart hat mich
wohl beeinflusst.
Zu der Fotoserie Mani.
Diese Arbeit entstand, nachdem ich Anfang 1982 eine Stelle an der Montanuni Leoben
angetreten hatte. Auf Fahrten zwischen Wien und Leoben kam ich öfter durch
die Triesterstraße und wurde auf die besondere
Charakterstik dieser Einfallstraße nach Wien aufmerksam.
Stark von der damals sehr präsenten Bewegung der Dokumentarfotografie
geprägt, habe ich in vielen Wochenenden die Triesterstraße und ihr Umfeld
der ganzen Läge nach abgegrast. Die tristen Einfallstraßen mit aus den
USA importierten Charaktersitika (hier gemischt mit typisch Wienerischen Elementen)
haben sich seither auch in kleinen Städten in ganz Europa ausgebreitet.
Auch wenn meine Herangehensweise nicht rein dokumentaristisch war, sehe ich im
Rückblick, dass die Serie heute auch eine Art Zeitdokument geworden ist.
(Und natürlich wurde ich in der "Szene" auf die Serie "Triester Straße" von Elfriede Mejchar hingewiesen, mit der Anspielung, ich hätte das nachgemacht. Aber die ist von 1982/83, also zeitgleich, bzw. sogar etwas später.)
Zu der Fotoserie Von der Shopping City Süd
bis zum Matzleinsdorferplatz.
Diese Arbeit über eine Wochenendhaus-Siedlung in den Donauauen bei Greifenstein ist
nicht mehr rein "dokumentaristisch". Es war eine Art Bestandsaufnahme eines Ortes
meiner Jugend. Nach wie vor bleibt es aber dabei, dass ich nicht beabsichtigt habe,
mit den Fotografien die Realität zu transformieren.
Seit vielen Jahren ist die Donaustaustufe Greifenstein - deren anfängliche Bauarbeiten
man in einem der letzten Bilder im Hintergrund sieht - fertiggestellt. Es hat sich vieles
verändert, wo früher der Flusslauf war, ist jetzt ein ``Badesee''
entstanden, und das Holzschild "Dschungeldorf" am Anfang der Siedlung ist längst
verschwunden - so wie wahrscheinlich auch die Erinnerung an diesen Namen.
Auch hier sehe ich wieder im
Rückblick, dass die Serie heute auch eine Art Zeitdokument geworden ist.
"Dschungeldorf" war wohl mein größter Erfolg, was Ausstellungen und
Publikationen betrifft. Eine Auswahl von 20 Bildern wurde seinerzeit als Portfolio-Mappe
in die Edition Galerie Fotohof aufgenommen und zumindest vom Rupertinum (Salzburg)
angekauft. Mittlerweile bin ich wohl im Fotohof Salzburg, an dessen Gründung ich
beteiligt war, ganz vergessen. Auf der Fotohof-Webseite findet man als meine letzte Spur
nur mehr die Ausstellung aus 1984, und in der Liste der Edition Fotohof - Portfolios scheint
"Dschungeldorf" (als Einziges ?!) nicht auf.
Zu der Fotoserie Dschungeldorf.
Noch deutlich mehr als "Dschungeldorf" war diese Serie eine Bestandsaufnahme eines Ortes
meiner Jugend, wiederum ohne die Absicht, mit den Fotografien die Realität zu transformieren.
Der Park an der Grenze zwischen dem 18. und dem 19. Bezirk befindet sich 7 Gehminuten vom
Haus Felix-Mottl-Straße 32, wo ich meine ersten 24 Lebensjahre verbrachte und wo ich
mich bis zum Tod meiner Mutter 2001 sehr oft aufhielt, und auch 1998/99 wieder für ein halbes
Jahr wohnte. Von klein auf führten mich viele Spaziergänge dorthin, insbesondere
mit meinem Großvater Leo Tschermak oder dessen Schwester Trude. Auf dem Feuerwehrauto am
Kinderspielplatz (drittletztes Bild) kletterte ich schon als 4jähriger herum, und
beim Tunnel der Vorortelinie (vorletztes Bild) war ich als 5jähriger von den Güterzügen
mit Dampflokomotive fasziniert.
Die Fotos entstanden bei Wien-Besuchen im Spätherbst 1983 und im Früjahr 1984.
Zu der Fotoserie Türkenschanzpark.
Der nachfolgende (leicht modifizierte) Text stammt aus dem Jahr 1983.
Obwohl (oder gerade weil) meine Beziehung zur Natur und Landschaft, vor
allem zur Gebirgslandschaft, eine sehr starke ist, schien es mir lange Zeit -
eigentlich seit ich mich ernsthaft mit Fotografie beschäftige - unmöglich, bei meinen Wanderungen, Berg- und Schitouren eine Kamera
mitzunehmen: wohl aus Furcht, die bei Landschaftsaufnahmen weitverbreitete
oberflächlich-romantische oder graphische Seh- und Ablichtungsweise
(von mir selbst lange genug betrieben) könnte mir den "richtigen"
Blick auf die Gegend verstellen.
Vor etwa einem Jahr [=1982] habe ich mit dem Versuch begonnen, diesen
Widerspruch zu durchbrechen, und diese Fotografien sind Ergebnisse dieses
Vorhabens. Bei der fotografischen Auseinandersetzung mit der Landschaft
hilft mir die "dokumentarische" oder "topographische" Arbeitsweise,
die ich in den letzten Jahren [= 1979-84] zu lernen und anzuwenden versucht
habe. Ich bin jedoch keineswegs bemüht, subjektive Eindrücke,
Gefühle und Wahrnehmungen von den Bildern fernzuhalten. [...]
Alle Fotografien stammen von Halbtags, Tages- oder Wochenendausflügen,
die ich 1982-84 von Leoben aus unternommen habe. Dabei verwendete ich eine
gebrauchte 6 x 6 Rolleiflex (2-äugige Spiegelreflex), mit
händischer Belichtungsmessung; dies und die 12 Negative pro Film
zwangen zum langsamen Schauen und Arbeiten. Wenn ich Vorbilder hatte, dann
in erster Linie den amerikanische Fotografen Robert Adams (nicht Ansel !!)
Ergänzungen 2018/2021: diese Bilder wurden in der Fotoszene ziemlich kritisiert
(zu viel "schöne Welt"). Ich stehe noch heute zu der Serie und denke, dass diese Art von Kritik auf mangelndem Landschafts-Bezug beruht hat. Die diesbezügliche Auseinandersetzung mit Michael Schmidt bei einem Workshop im Forum Stadtpark war einer der ersten Auslöser für meinen Rückzug. Ich hatte das als Retourkutsche wahrgenommen: am Beginn des Workshops hatte er uns zwei seiner Bilder gezeigt,
eines aus der vergangenen dokumentaristischen Phase: Stadtaufnahme, alles grau, wenig
Kontraste, und ein neueres, ebenfalls Stadtaufnahme, aber diesmal Sonnenlicht und Schatten. Wir sollten herauslesen, dass dies ein Zeichen seiner Hinwendung zu subjektiverer Herangehensweise war - ich hatte bestritten, dass das allein aus 2 Bildern hergeleitet werden konnte, und meinte (meine noch immer), dass auch ein dokumentaristisches Bild Sonnenkontraste beinhalten kann. Gefallen hatte Schmidt übrigens ein Landschaftsbild eines Kollegen, das ein oder zwei große Betonrohre in sonst intakter Natur zeigte - da er es als sinnvolle Anklage gegen Zerstörung der Natur sah. Sehr kurzsichtige Interpretation, da die Rohre sicher bald danach ihrem Zweck zugeführt wurden und dann nicht mehr sichtbar herumlagen. Wie gesagt - fehlender Bezug zu Landschaft.
Zu der Fotoserie Obersteirische
Landschaften.
Dies war meine erste kleine Farb-Serie, eine ironische Concept-Arbeit. In den 1970er und 80er
Jahren war die österreichische Autorenfotografie (aus guten Grüden) stark USA-orientiert.
Viele der bedeutendsten Vorbilder waren (sind) dort tätig. Österreichische Fotografen
unternahmen Foto-Reisen in die USA und traten anschließend mit entsprechenden
Portfolio-Mappen (damals bezog sich der Ausdruck noch nicht primär auf Finanzmarktprodukte)
in der hiesigen Fotoszene an die Öffentlichkeit.
Zu der Fotoserie My American Mirror.
Seit 1992 habe ich während wiederholten Aufenthalten in Paris Streifzüge unternommen,
bei denen ich mehr Zeit für fotografische Kreativität hatte. Dies ist recht weit von
jeglichem "dokumentarischen" Ansatz entfernt und vielmehr intuitiv, mit teils rascher Reaktion
auf interessante Eindrücke und Situationen. Die Zusammenstellung in "Doubles" macht zusätzlich
Spaß, selbst wenn mir das sicher wieder Kritik einträgt (Cibulka-Vergleich).
Dies ist Teil C, Teil A (1992) und Teil B (2002) sind prints von analogem Filmmaterial und mit
meinen technischen Gegebenheiten schwieriger einzuarbeiten.
Zu der Fotoserie Paris Doubles, Part C.
Die Serie soll laufend ergänzt werden. Die Form der Doubles hat sich aber verfestigt.
Die Idee zu dieser Serie enstand mit “Hommage a Magritte”,
wobei ich ein paar Jahre brauchte, um das richtige zweite (untere)
Bild zu finden. Der andere Startpunkt war “26” - dabei war es
auch nicht einfach, das richtige zweite Bild herauszufinden. (Auf die Luftballons kann man zum Vergnügen gegen Entgelt mit einem Luftdruckgewehr schießen.)
Die Aufnahmen sind jeweils aus verschiedenen Städten rund um die Welt.
Zu der Fotoserie
Doubles aus den Städten.
Weitere Fotoserien sollen in unregelmäßigen Abständen folgen.
Zurück zum Überblick.
Zur homepage http://www.math.tugraz.at/~woess/
Auch diese Seite ist mit simplem HTML "handgestrickt". Es genügt meinem Zweck vollauf.
Letzte Änderung am 26.6.2024